Oliver WalchAllgemeinKommentar schreiben

Die Vereinsreise 2014 führte zwölf Aktivturner ins Wallis, wo ein abwechslungsreiches Wochenende verbracht wurde. Dabei stand die Geselligkeit und Kameradschaft im Mittelpunkt.

C.H. – Traditionell begeben sich die Wilchinger Turner am Bettags-Wochenende auf die Turnfahrt. Die Organisation wird dabei von einem frisch gebackenen Freimitglied übernommen. In diesem Jahr war die Reihe an Matthias Walch, welcher mit uns bereits am Freitagnachmittag die Reise ins Wallis unter die Räder des Kleinbusses nahm. Mit zwölf Teilnehmern war die Reisegruppe für einmal etwas kleiner, mussten sich doch einige Aktive aus verschiedenen Gründen abmelden. Wir hoffen, das Datum für die nächste Turnfahrt ist bereits jetzt bei allen Turnern „unverschiebbar“ in der Agenda 2015 eingetragen.

Gut gelaunt trafen sich am Freitag, 19. September 2014 die Teilnehmer der Turnfahrt vor dem Storchen in Wilchingen. Die Taschen und verschiedene Getränke für ein langes Wochenende wurden im Kleinbus verstaut und schon kurz danach ging es los. Die Reise führte uns in Richtung Süden, wo wir in Realp (UR), nach unterhaltsamer Fahrt, wegen unseres tempolimitierten Fahrzeuges, den Bahnverlad nach Oberwald (VS) um zwei Minuten verpassten. Dies war jedoch kein Grund für schlechte Laune, konnte die Wartezeit doch gleich für eine erste „Restaurantkunde“ genutzt werden. Der nächste Autozug brachte uns dann durch den 15 Kilometer langen Furkatunnel nach Oberwald. Die Autofahrt wurde fortgesetzt und wir durchfuhren das schöne Oberwallis, in welchem langsam aber sicher die Dämmerung einsetzte. Nach unzähligen Dörfern und einigen Halten zur allgemeinen Erleichterung erreichten wir kurz vor 20.00 Uhr unseren Zielort Brig.

Da unser Reiseleiter die Reise minutiös vorbereitet hatte, fanden wir unser Hotel Olympica in kürzester Zeit. Nach einem kurzen Zimmerbezug machten sich die Wilchinger daran, die nähere Umgebung der Unterkunft zu erkunden. Nach einem kurzen Spaziergang fanden wir im „Fun Planet“ eine tolle Möglichkeit den Abend bei Billiard, Bowling und kühlen Getränken gemütlich zu verbringen. Da der Reiseleiter immer wieder gekonnt darauf hinwies, dass der Samstag sehr streng werden sollte, fanden sich die Turner zu einer artigen Zeit in ihren Bettlein ein und bezogen eine grosse Portion Schlaf.

Nach einem stärkenden Frühstück wurde der Samstag mit hohen Erwartungen in Angriff genommen. Die erste Fahrt des Tages führte uns mit dem Postauto von der Unterkunft zum Bahnhof Brig, wo sich alle mit Esswaren für den Tag eindecken konnten. Die anschliessende Bahnfahrt brachte uns dann nach Mörel, wo wir uns von der Seilbahn auf die Riederalp bringen liessen. Ein letztes Mal wurde eingekehrt und dann wurden die Wanderschuhe geschnürt und wir starteten die Wanderung welche im Routenheft mit 5 Stunden angegeben ist. Nach dem ersten nahrhaften Berg mussten wir leider einen Turner umkehren lassen, da sein Knie nicht so mitmachen wollte. Da die Strecke aber noch strenger werden würde, machte dieser Entscheid sicher Sinn.

So ging die Wanderung mit elf Turnern weiter. Von der „Riederfurka“ ging es dann zügig, natürlich mit den notwendigen Getränkehalten, durch den „Teife Wald“ zum ersten Zwischenziel des Tages, die grosse Hängebrücke welche über die Alteschschlucht führte. Früher konnte hier noch der Gletscher betrachtet werden, mittlerweile hat sich dieser schon weit zurückgezogen und „nur“ ein grosser Bach fliesst einige Meter unter der Brücke durch. Eine Hängebrücke muss natürlich von Wilchinger Turnern auf Herz und Nieren geprüft werden und so wurde auf der Brücke herumgesprungen und herumgetollt, bis wir alle sicher waren, dass die Seile auch uns aushalten würden. Die anderen Wanderer hatten an unserer Testaktion teilweise weniger gefallen. Am anderen Ende der Brücke genossen wir dann unsere verdiente Mittagsverpflegung. Die Mittagspause wurde aber auch genutzt, um zu schauen, wie lang ein relativ grosser Stein hat, bis er von der Brücke den Bach erreicht. Dabei wurden keine Mühen gescheut. Das erstellte Bildmaterial wird für immer in den dunklen Archiven des Turnvereins verschwinden.

Nach der kurzen Mittagsrast ging unsere Wanderung weiter. Alle Meter welche wir vor der Pause hinunter gelaufen waren, mussten nun wieder schweisstreibend kompensiert werden. Die Wanderung führte uns nun von der Hängebrücke zum „Lengacker“, hier hatten wir nur noch Augen für die grosse Wand welche uns erwartete. Doch zum Glück konnte der Präsident den Aufstieg noch etwas aufschieben und zwei nette Walliser Damen luden uns zu einem Kaffee in ihre Hütte ein. Mit einem Nescafe mit Aprikosen-Schuss in der Hand blickten wir auf die Strecke, welche uns in den nächsten 45 Minuten ziemlich fordern sollte. Die Damen informierten uns ausführlich über die kommende Strecke und keiner der Turner konnte sich motivieren einen zweiten Kaffee mit Schuss zu trinken.

Dann galt es Ernst, alle Ausreden halfen nicht mehr und mit einem Gruss aus den Schaffhauser Weinkellern verliessen wir die netten Damen und begaben uns auf die steilen 500 Höhenmeter. Die Einen schneller, die Anderen etwas langsamer brachten die Stecke von „Lengacker“ zum Hotel Belalp hinter sich. Froh waren Alle als sie die weisse Kirche auf der Anhöhe erreicht hatten. Ein kurzes Foto, die nasse Kleidung wechseln und dann war es Zeit das Restaurant des Hotels aufzusuchen und den schweren Aufstieg zu feiern.

Im Hotel Belalp stiess auch der Turner mit dem schmerzenden Knie wieder zu uns und so konnte wir komplett den Rest der Wanderung in Angriff nehmen. Der letzte Teil der Wanderung führte uns nur noch zur Seilbahnstation der Belalp. Hier entschieden wir uns, die Abfahrt aktiv anzugehen und mieteten uns dafür Trotinetts. In rasanter Fahrt brausten wir dem Tal entgegen, wobei auch ein kleiner Sturz verzeichnet werden musste, welcher aber ohne Folgen blieb. Die 7 Kilometer waren rasch absolviert und wir konnten die Trottis bei der Talstation wieder abgeben. Somit war der aktive Teil des Tages definitiv erledigt und wir gingen gekonnt zur Gemütlichkeit über. Eine Busverbindung wurde ausgelassen, so dass wir uns konzentriert einer weiteren Bar widmen konnten. Nach einem kleinen Umtrunk brachte uns das Postauto dann via Brig zurück zum Hotel.

Nach einer kurzen Dusche und mit frischen Kleidern genossen wir dann ein gutes Nachtessen im Hotelrestaurant und erholten uns von den Strapazen. Die hoteleigene Bowlingbahn und die Hausbar liessen uns den Abend gemütlich ausklingen. Einzelne Turner wollten dann noch das Nachtleben von Brig erkunden, kehrten aber bald mit der Begründung zurück, dass nichts „Gutes“ los war. So gingen die Turner auch in dieser Nacht vernünftig zu Bett und genossen einige Stunden Schlaf. Ein einzelner Turner (Name der Redaktion bekannt) wollten sich in seiner Nachtruhe gar nicht stören lassen und verbrachte wegen eines leichten Schlafgeräusches seines Zimmerkollegen, die Nacht auf dem Boden des Badezimmers.

Der Sonntag war als Erholungstag geplant und da es bereits am Morgen regnete, war auch dieser Entscheid richtig. Die Turnschar machte sich nach dem Frühstück mit dem Kleinbus auf zu einer kurvenreichen Fahrt nach Leukerbad. In der Therme genossen wir die verschiedenen Angebote ausgiebig, wobei vor allem die Rutschbahnen einigen Spass brachten. Mit Sicherheit wird aber auch das heisse Dampfbad beim einen oder anderen Turner bleibende (heisse) Erinnerung ausgelöst haben. Nach dem alle die verschiedenen Erholungsmöglichkeiten genutzt hatten, ging unsere Turnfahrt auch schon langsam dem Ende entgegen.

Nach einer kurzen Fahrt entschieden wir uns, die Turnfahrt 2014 in Sion mit einem kulinarischen Gaumenschmaus abzuschliessen. Die Turner genossen ihr Essen in vollen Zügen, bevor uns die Autofahrt über Lausanne und Bern wieder zurück ins Blauburgunderland brachte. Dabei konnte uns kein Gewitter und kein Starkregen von der raschen Rückkehr abhalten. Müde und zufrieden erreichten wir Wilchingen. Viele eindrückliche, tolle, lustige und kameradschaftliche Momente durften wir auf der Turnreise 2014 erleben. Die Turnfahrt wurde durch Matthias Walch bestens organisiert und durchgeführt. Ein grosses Dankeschön an den Organisator.

Ein Merci gehört aber auch dem zweiten Busfahrer Oli, welcher bei seinem Bruder wohl schon Inputs für die Organisation der Turnfahrt 2015 gesammelt hat. Wir freuen uns schon jetzt auf die Ausgabe 2015…

Der Berichtschreiber

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