Oliver WalchFrauenriegeKommentar schreiben

Am Samstagmorgen machten wir Damen uns als 14-köpfige Truppe mit dem öffentlichen Verkehr auf Richtung Schaffhausen. Da das Ziel der bevorstehenden Reise für die Teilnehmenden nach wie vor ein Geheimnis war, wurden die Organisatorinnen Melanie Siegenthaler und Karin Stottele ausgiebig ausgequetscht. Auf der Fahrt nach Zürich liessen sie sich schliesslich einen Tipp für die kommende Attraktion entlocken – die Turnerinnen würden viel Puste benötigen. Nach kurzem Sinnieren war das Rätsel gelöst, in der Glasi Hergiswil sollte als nächstes Halt gemacht werden.

Bei angenehmen Temperaturen genossen wir unser Mittagessen am See, bevor wir uns zum Glasblasen aufmachten. Während die einen ihre Kugel bliesen, bestaunten die anderen die fleissigen Arbeiter, welche Vasen, Teller und Butterschalen herstellten. Um der Hitze zu entkommen, gingen wir weiter zum Glaslabyrinth, indem wir uns mit Pantoffeln und Handschuhen ausgerüstet vorantasteten. Dank des Schwarzlichts und unserem Gelächter, war das Vorankommen gar nicht so schwierig wie eingangs angekündigt. Als alle früher oder später wieder aus dem Irrgarten herausgefunden hatten, begutachteten wir noch das Museum, in dem wir unser Wissen zur Glasherstellung auf Vordermann brachten. Die unzähligen aus Glas angefertigten Alltagsgegenstände sowie wahre Kunstwerke, sahen wir und als Abschluss im Verkaufsladen an.

Um einige zerbrechliche Kügelchen – und Sorgen um Scherben – reicher, ging es nun weiter nach Luzern. Unsere Reiseleiterinnen liessen die Gruppe vom Navi zu unserer Unterkunft lotsen, welche wir dann nach einem Abstecher durchs Parkhaus und einem Umweg quer durchs Quartier doch noch ausfindig machen konnten. Von dort aus ging es ins nächstgelegene Restaurant Prizzi, wo wir uns bei bester Laune ein italienisches Nachtessen auf der Zunge zergehen liessen.

Auf Empfehlung der Bedienung begaben wir uns anschliessend in die Bar 59. Diese befand sich in einer Seitengasse und entsprach nicht ganz dem, was wir uns vorgestellt hatten. Der düstere Kellerraum glich eher einer Horrorspelunke als einer Bar. Auch die undefinierbare Musik bewog uns schon bald dazu, die dunkle Kneipe zu verlassen und uns in einem Restaurant niederzulassen. Der Zufall wollte es, dass einige Männer des Turnvereins Birmensdorf ebenfalls dort waren und wir uns nach Polizeistunde gemeinsam ins Nachtleben stürtzten.

Nach einer kurzen Nacht trafen wir Frauen uns am Morgen zum Brunch. Dank des Hinweises, es gebe heute eine sportliche Aktivität, bei der jedoch keine Schweisstropfen fliessen werden würden, gelang es uns nach einigen kreativen Einfällen, wie Yoga und einer Segwaytour , das Mysterium zu lösen – Gokartfahren war nächster Programmpunkt.

Mit dem Zug in Killwangen-Spreitenbach angekommen, machten wir uns zu Fuss auf zur Gokartbahn. Jede fasste Helm und Sturmhaube und schon konnte es losgehen. Sollte noch einer sagen, Frauen hätten keinen Spass an Action und Geschwindigkeit. Reifen quietschten, es roch nach Gummi, Gekreische war nebst dem Aufheulen der Motoren zu vernehmen. Nach zwei Runden ergiebiger Kämpfe, massen sich schliesslich die sechs Bestplatzierten beim Finale. Von der Terrasse aus verfolgten die Übrigen gespannt den Kampf um die beste Klassierung. Jasmin H., Doris und Chantal konnten sich zuletzt die vordersten Ränge sichern. Herzliche Gratulation!

Nach einem Fussmarsch zurück zum Bahnhof, traten wir zu guter Letzt die Heimfahrt an. Mit Spielen und Gesprächen wurde die nun langsam aber sicher aufkommende Müdigkeit versucht zu unterdrücken. In Schaffhausen dann die Überraschung: „Unsere“ aus Ulm zurückgekehrten Männer stiegen ebenfalls in den Zug. So war der TEEVAU trotz getrennter Turnfahrten zuletzt wieder vereint und kehrte als grosse Herde gemeinsam, wenn auch separiert nach Geschlecht, in sein Heimatdorf zurück.

Vielen Dank Karin und Melanie fürs Organisieren dieser abwechslungsreichen Reise ins Herz der Schweiz. Wir werden bestimmt noch lange mit einem Grinsen an die unterschiedlichsten Episödchen zurückdenken. Ob Tante Emma, Elefantenwein, Baustellen bei Nacht oder Notensuche, lustig hatten wirs noch immer! Auf viele weitere tolle Erlebnisse.

Chantal Stoll

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