Oliver WalchAllgemeinKommentar schreiben

Startschwierigkeiten

Man schreibe Freitag den 16.10.2022, morgens um 06:15. Der TeeVau Wilchingen hat sich beim Bahnhof Erzingen eingefunden und wartet gespannt auf den Zug Richtung Basel – eine gesamte Stunde lang. Diese sollte nicht der letzte Streich des Bahnbetriebes im Nachbarlande gewesen sein. Die Wartezeit wurde jedoch gut genutzt, um die Zinnbecher herauszusuchen und die ersten feinen Tropfen zu geniessen.

Zugfahrt und Ankunft

Die fünf Stunden Zugfahrt waren eher kurzweilig, denn die Zeit wurde mit Spielen, Gesprächen und Witze über die DB totgeschlagen. Den anfangs gesammelten Rückstand nicht mehr aufgeholt, waren wir dennoch frohen Mutes gegen 13 Uhr in Köln.

Das Hotel lag in guter Erreichbarkeit zu Fuss zum Bahnhof und der Altstadt, die 2er Zimmer sollten nach dem ersten Programmpunkt in Köln bezogen werden.

Das Partyboot

Um es vorweg zu nehmen – eigentlich war es kein Partyboot, der TeeVau machte es jedoch zu einem.

Mehr oder weniger pünktlich schafften es alle um 13:45, nach einem mehr oder weniger hastigen Mittagessen, auf das Tourismus Schiff zur Hafenrundfahrt. Der Himmel sagte Regen voraus, was uns jedoch nicht davon abhielt, das Sonnendeck in Beschlag zu nehmen. Das Kölsch (dazu später mehr) wurde zuerst in Gläsern, nach kurzer Zeit nur noch Fässchenweise an die Tische gebracht.

Die Sprecherin vermittelte allerhand wichtige Informationen zur aktuellen Umgebung und zu Köln im Allgemeinen, bei manchen war das Gesellschaftliche irgendwann jedoch interessanter. Das Wetter sorgte ebenfalls für kurze Abkühlung, tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Insgesamt war die Fahrt ein sehr gelungener Einstieg in das Wochenende.

Znacht im Brauhaus

Nach der Bootstour ging es zum Zimmerbezug ins Hotel, danach ins Brauhaus Peters zum Znacht. Bei herrlich deftigen Speisen und einigen Kölsch zwischendurch genossen wir den Abend bis in die Nacht hinein. Traditionell wurde nach dem Essen zum Lied angestimmt, dies kam jedoch nicht gut an…

Wie wir am nächsten Tag bei der Brauhaustour erfahren sollten, gelten im Brauhaus bestimmte Regeln. So darf nur während der Karnevalszeit (zwischen dem 11. November und Aschermittwoch) gesungen werden. Trinksprüche, Kartenspiele und dergleichen ist ebenfalls nicht erlaubt, man ist ja nicht in einer Kneipe!

Nun denn – die Stimmung war spätestens nach der nächsten Runde Kölsch gekittet, das Singen wurde auf später verschoben. Gegen Mitternacht war im Brauhaus Schicht im Schacht, viele Turnerinnen und Turner jedoch noch nicht müde. Von jung bis älter, alle zusammen zog man weiter in einen nahen Club und feierte bis in die frühen Morgenstunden.

Samstag ist der neue Sonntag

Wie nach dem Ausgang zu erwarten, begann der Tag bei manchen ein wenig später als bei anderen. Als hätten dies die Organisatoren bereits geahnt, war der nächste Treffpunkt erst am Nachmittag. So konnte das Frühstücksbuffet oder das Bett in vollen Zügen genossen und danach in die Stadt losgezogen werden.

Somit sammelte man sich in individuellen Gruppen und machte die Stadt unsicher, um 14:45 war Besammlung bei der Kreuzblume am Dom – die Brauhaustour stand an. Aufgeteilt in 3 Gruppen ging es mit einem Guide in verschiedene Brauhäuser, wo je bei einem Kölsch gespannt den Erzählungen rund um die Brauhäuser und die Eigenarten des Bieres Kölsch gelauscht werden konnte. Doch – was ist nun dieses Kölsch? Kurz erklärt:

Das Kölsch ist ein Bier mit einem Alkoholgehalt von ca. 4.8% das nur in Köln gebraut werden darf – darum der Name. Es wird in 2dl Gläsern von «Köbes» ausgeschenkt, so werden die Ober genannt. Ist das Kölsch leer, wird es immer wieder vom Köbes durch ein Neues aus seinem «Kranz» ersetzt – so lange, bis man den Bierdeckel auf das Glas legt.

Nachdem dies geklärt und begriffen war, endete die Tour bereits. Die Zeit war ebenfalls fortgeschritten, so war es Zeit für das Nachtessen. Wo würde man da hingehen? Natürlich, ins Brauhaus! Diesmal war das Brauhaus Pfaffen das Lokal der Wahl. Nach den gerade gelernten Benimmregeln verlief der Abend ohne Zwischenfälle bei Speis und Trank.

Der Ausgang verlief ein wenig gemütlicher als der vorherige. Es wurde in kleineren Gruppen diverse Bars und Clubs ausprobiert, bevor man sich am Ende wieder in einer kleinen Bar fand und den Abend (oder besser Morgen) ausklingen liess. Die Musik war jedoch nicht jedermanns Geschmack und die Müdigkeit übermannte manchen doch früher als gedacht, so wurde geschlossen das Feld geräumt und zum Hotel zurückgekehrt.

Nochmals Sonntag

Die beiden letzten Tage waren intensiv – das brachten einige Gesichter am Sonntag beim Frühstück wieder zu Tage. Wie gut, konnte der Morgen noch genossen werden, am Nachmittag würde es wieder zurück in die Schweiz gehen.

Ausstehend war jedoch die Segway-Tour. Mit 10 Mann ging es auf in den Kampf mit Maschine und Gleichgewicht, was schon ohne zwei mal Ausgang im Gepäck nicht ganz einfach war. Der Guide nahm sich jedoch viel Zeit für die Einführung und so fühlten sich alle fähig, die 2 Stunden Fahrt anzutreten. Es ging durch die halbe Stadt, vom Bahnhof über die Hafenkranen bis zum Dom. Das Wetter spielte nicht immer mit, zum Glück hatte jeder wetterfeste Kleidung dabei. Die kalte Bise machte jedoch zu schaffen, die Witze über die
Handschuhe des Guides am Anfang waren schnell verstummt. Es waren alle durchnässt und froh als die Segway wieder zurück am Ausgangspunkt standen.

Die restliche Truppe kam dank Kölsch direkt nach dem Frühstück wieder flott auf die Beine, nach einem individuellen Mittagessen stand auch schon bald die Heimreise an. Diesmal sollte uns die DB keinen Streich spielen!

Home Sweet Home

Die Züge fuhren pünktlich, die Reservierungen klappten alle. Ungewohnt, doch wurde dankbar angenommen. Mit Kölsch-Vorrat und mit noch gebunkerten, Wilchinger Weinen im Gepäck ging es heimwärts. Da und dort wollten die Augen mal kurz ausruhen – nach Erinnerung an TeeVau Gepflogenheiten und der Aussicht auf ein angemaltes Gesicht, wurde doch so mancher wieder wach… So kehrten wir pünktlich um 19:42 am Sonntagabend wieder nach Erzingen zurück.

An dieser Stelle danke ich den Organisatoren, dies hat für diese Turnfahrt der Vorstand des TeeVau Wilchingen übernommen. Besonders danken möchte ich Annika Walch, Roman Wanner und Heini Meier.  Annika und Heini haben im Vorfeld ganze Arbeit geleistet, widmeten sich am Wochenende selbst jedoch dem teils kürzlich geborenen Nachwuchs. Roman unterstützte Annika und Heini tatkräftig in den Vorbereitungen und war an der Turnfahrt selbst der Tätschmeister, sorgte für Termineinhaltung und kümmerte sich um jedes anfallende Problem…

Ebenfalls danke allen anderen, die bei der Organisation geholfen haben! Und zuletzt möchte ich mich bei jedem der bei dieser Reise dabei war besanken. Egal ob jung oder älter, jedem war die Freude drei Tage lang ins Gesicht geschrieben – so soll es sein und immer bleiben!

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