Oliver WalchAllgemein, TurnvereinKommentar schreiben

Die gute Saison der turnenden Vereine Wilchingen findet am Oberwalliser Turnfest in Naters seine Fortsetzung. Bei allen Starts der TEEVAUler reichte es für Platzierungen in den vorderen Ranglistenhälften und auch Podestplätze waren dabei.

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“, mit diesem Sprichwort im Kopf machten sich am Samstagmorgen um 4.00 Uhr 36 Turnende auf den Weg ins weit entfernte Naters. Bei der letzten Teilnahme eines Wilchinger Turnvereins am Turnfest im Oberwallis im Jahr 1984 regnete es das ganze Wochenende, nur schon dies war bei der neusten Ausgabe des Turnfestes viel besser. Hochsommerliche Vorhersagungen liessen uns frohen Mutes im bequemen Reisecar der Firma Bolli Carreisen noch ein wenig Schlaf nachholen, bevor wir kurz nach 8.00 Uhr unser Ziel erreichten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dem Chauffeur Walter, welcher uns jeweils gekonnt ans Ziel brachte.

Nach der Ankunft blieb nicht viel Zeit. Während der grössere Teil der Gruppe den Zeltplatz bezog, bereiteten sich die Barrenturner auf ihren Einsatz vor. Pünktlich um 9.00 Uhr war es dann unsere Barrengruppe, welche das Turnfest eröffnete. Die Gruppe schien noch nicht ganz wach zu sein und so schlichen sich einige Unsicherheiten ein, die Endnote von 8.15 wurde dann auch mit eher verhaltener Freude zur Kenntnis bekommen. Nach den Männern startete der Wettkampf um 10.20 Uhr auch für den DTV mit der Gerätevorführung. Die 19 Turnerinnen zeigten eine schöne und sichere Stufenbarren-Vorführung und konnten sich am Ende über die tolle Note von 9.13 freuen.

Der Zeitplan in Naters war grosszügig ausgelegt und so konnten wir uns zwischen den Disziplinen immer wieder gut erholen und vorbereiten. Um 11.00 Uhr stand der zweite Wettkampfteil für den Turnverein an. Im Stein- und Kugelstossen gingen wir auf Weitenjagd. Beim Steinstossen konnte eine tolle Note von 9.09 zum Vereinsresultat beigesteuert werden. Karin Langenegger stiess dabei mit 8.16 Meter einmal mehr ohne grosse Mühe die Note 10. Christian Heiss konnte mit seiner Weite von 9.56 Meter einen neuen Vereinsrekord aufstellen und war gleichzeitig der bester Steinstösser des Anlasses. Die Kugelstossgruppe ging mit 8 Herren und 2 Damen an den Start und zeigte achtbare Leistungen. Zwar blieben Einzelne noch etwas unter ihrem Leistungsvermögen, aber die Richtung stimmt. Karin erzielte auch beim Kugelstossen eine tolle Leistung, ihre Kugel landete bei 9.19 Meter. Bei den Männern zeigten insbesondere Markus Gysel (12.74 Meter) und Hansueli Gysel (12.35 Meter) tolle Leistungen. Die Resultate aus diesem Wettkampfteil ergaben am Ende die Note 8.24, welche für die Vereinswertung des Turnvereins zählte.

Nach einem kurzen Verschnaufen ging der Wettkampf mit dem Steinheben und dem Weitsprung weiter. Der dritte Wettkampfteil für den Turnverein stand an. Die kleine Steinhebergruppe konnte für einmal nicht restlos überzeugen. Während die Teamstützen Philipp Hedinger und besonders Milan Bukovac sehr viele Hebungen machen konnten, lief es bei Michael Gysel und Mischa Ullrich nicht ganz optimal. Leider fiel den beiden der Stein schon früh von der Hand und so konnte das Maximum nicht erreicht werden. Für das Steinheben kam somit die Note 8.45 in die Wertung. 5 Damen und 5 Herren machten sich derweil daran, möglichst grosse Weiten in der Weitsprunggrube zu erzielen. Speziell bei den Damen waren dann die Weiten sehr erfolgreich. Annika Siegenthaler sprang mit 4.83 Meter zur Höchstnote 10. Aber auch die junge Sara Fischer (4.60 Meter) und Fabiola Siegenthaler (4.59 Meter) können zufrieden sein. Bei den Männern waren wieder Markus (5.82 Meter) und Hansueli (5.54 Meter) die Leaderfiguren. Im Weitsprung reichten die Leistungen für die Note von 8.38. Zusammen mit dem Steinheben fand die Note 8.40 Einzug in der Wertung. Mit diesem Resultat war der 3-teilige Wettkampf für den Turnverein abgeschlossen. Mit dem Schlussresultat von 24.79 erreichten wir in der 3. Stärkeklasse bei 13 Vereinen den 7. Schlussrang.

Unser Wettkampf fand seine Fortsetzung. Um kurz nach 13.00 Uhr stand die Gymnastik auf dem Programm. Doch zuerst musste ein Grossfeld gesucht werden, das OK hatte vergessen, dass auch Grossfeld geturnt wird und so musste in kurzer Zeit ein improvisiertes Grossfeld eingerichtet werden. Während das Feld eingerichtet wurde, turnten wir uns auf einem Kunstrasenplatz ein und mussten feststellen, dass diese Plätze sehr heiss werden können. Einige Turnende trugen leichte Verbrennungen an den Füssen davon. Trotz der nicht ganz optimalen Vorbereitung, turnten wir eine solide Vorführung und erhielten die Note 9.13.

Wieder eine Stunde später stand mit der Pendelstafette auch der letzte Wettkampfteil der Damen im 3-teiligen Wettkampf an. 16 Turnende waren gemeldet, doch leider verletzte sich Markus beim Einlaufen und so gingen 14 Turnerinnen und Turner an den Start. Es galt die 80m so schnell als möglich über die Bühne zu bringen. Die Wilchinger zeigten, motiviert von den „Fans“, dass man auch im Dichterdorf schnell rennen kann. Die Zeit von 2.30.78 Minuten reichte für die Endnote von 8.64. Somit ergab sich für den Damenturnverein ein Vereinsresultat von 26.90 Punkten was zum zweiten Schlussrang bei fünf Vereinen reichte. Ein tolles Resultat, bei welchem sich auch die Punktzahl sehen lassen kann.

Nun war für den grösseren Teil der Turnenden der Wettkampfteil beendet und der Weg führte die meisten in die nahe Badi, wo man sich herrlich erfrischen konnte. Nach der ersten Abkühlung wurde noch eine Partie Beachvolleyball gespielt, bevor wir uns wieder auf den Wettkampfplatz begaben um unsere Damen bei ihrem 1-teiligen Wettkampf im Fachtest Allround lautstark zu unterstützen. Die Motivation half und unsere Damen absolvierten die drei Spiele mit vollem Einsatz. Das Endresultat von 8.93 reichte dann sogar zum Sieg in der Kategorie Fachteste, allerdings machten auch nur zwei Vereine mit.

Nun war der sportliche Teil endgültig Geschichte und wir durften langsam aber sicher zum gemütlichen Teil übergehen. Es wurde gemeinsam angestossen, bevor man sich für das Abendprogramm vorbereitete und die Duschen in Beschlag nahm. Das Nachtessen wurde im Festzelt eingenommen und auch die Bar erhielt noch Besuch von unseren Turnerinnen und Turnern. Nach und nach lichteten sich aber die Reihen und immer mehr TEEVAUler legten sich in ihren Schlafsack. Die frühe Anreise machte sich bemerkbar.

Schon kurz nach 7.00 Uhr erwachte die Wilchinger Turnerschar wieder langsam. Während die einen sich einen erfrischenden Schwumm und eine warme Dusche in der Badi gönnten. Machten sich die anderen auf den Weg zum Frühstück. Beim Turnfest in Naters bestand die Möglichkeit, am Morgen einen Einzelwettkampf zu absolvieren, wo man drei Disziplinen aus den Bereichen Leichtathletik und Geräteturnen auswählen konnte. Neun Turnende wurden am Ende in der Rangliste klassiert. Bei den Männern gewann Hansueli Gysel vor Dani Ernst, Rico Gysel und David Wanner und auch bei den Damen gab es einen Dreifachsieg Fabiola Siegenthaler gewann dabei vor Annika Siegenthaler und Sara Fischer. Melanie Siegenthaler und Karin Langenegger klassierten sich dann noch in den Rängen 5 und 8. Leider wurde der Roitülauf (Lauf über 5.5km) wegen Mangel an Interesse abgesagt, die einzigen drei Anmeldungen waren vom TEEVAU Wilchingen.

Die Wilchinger strotzten vor Bewegungsdrang und so waren wir auch fleissige Teilnehmer an den Fun-Wettkämpfen, welche man zum Spass absolvieren konnte. Dabei kamen unbekannte Talente zum Vorschein, da war zum Beispiel Daniela Neukomm, welche ohne grosse Probleme 25 Bierkisten stapeln konnte und dann nur aufhören musste, weil es keine Kisten mehr gab. Rico Gysel müsste sich noch einmal Gedanken machen, ob nicht Biathlon eine Sportart für ihn wäre. Der junge Turner absolvierte die zwei Velorunden und den Schiessdurchgang extrem schnell. Dafür darf er sich, wie auch Karin Stottele und Sara Fischer auf einen River-Raft-Ausflug ins Wallis freuen, welche die drei schnellsten Absolventen des Tages für ihren Einsatz erhielten. Doch nicht nur die Aufgeführten gaben alles in den lustigen Spielen sondern fast alle wagten sich an das eine oder andere Spiel. Der Spass stand im Vordergrund und es gab auch einige lustige Situationen zu beobachten.

Nun stand noch der letzte Ernstwettkampf auf dem Zeitplan. Wir hatten uns mit einer Herren und zwei Damenmannschaften für die Pendelstafetten angemeldet. Nach einer sehr langen Wartezeit ging es dann zuerst für die Frauen an den Start. Unsere beiden Teams liefen auf den Bahnen 2 und 3 und lieferten sich einen harten Kampf. Ein Stabverlust warf das eine Team dann kurz zurück, doch sie kämpften sich bravourös wieder heran, doch in einem Herzschlagfinal reichte es dann doch nicht mehr ganz. So gewann Wilchingen 1 vor Wilchingen 2 und vor dem ganzen Rest, welcher das Tempo unserer Damen zu keinem Zeitpunkt mitgehen konnte. Bei den Männern war die Konkurrenz dann härter, unser Team hielt mit und auch hier war ein Stabverlust die Ursache für einen grösseren Rückstand. Die anderen Teams wurden nicht schwächer und so erreichten wir am Ende den sechsten Platz bei sieben Vereinen.

Noch vor der Rangverkündigung machten wir uns dann auf den Heimweg. Vier Stunden ging die Reise und viele müde aber zufriedene Turnerinnen und Turner machten es sich in den Carsesseln bequem. Die Eindrücke vom Turnfest im Wallis wurden besprochen und schon bald fielen beim einen oder anderen die Augen etwas länger zu. Um kurz nach 20.00 Uhr erreichten wir dann unsere Heimat und die Turnenden durften mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.

Nach dem erfolgreichen Anlass in Naters wollen wir die zwei nächsten Wochen nutzen und uns im Hinblick auf das Turnfest in Oberburg noch etwas verbessern. Das Zauberwort heisst Training. Dank dem gutem Teamgefühl und der grossen Motivation aller bin ich überzeugt, dass wir im Emmental noch Einen drauflegen können.

Der Oberturner

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