Oliver WalchAllgemeinKommentar schreiben

Die Wilchinger Turnvereine räumen am mittelländischen Turnfest in Biglen einen ganzen Medalliensatz ab und verbringen gemeinsam ein tolles Wochenende im Kanton Bern.

Am Samstag, 20. Juni 2009 reisten14 Damen und 14 Herren voller Tatendrang und mit guter Laune nach Biglen um gemeinsam den ersten Teil der Wettkampfsaison abzuschliessen. Biglen hat den Wilchinger Turnern bereits bei der letzten Ausgabe vor elf Jahren gefallen und es sollte uns auch diesmal nicht enttäuschen.

Kurz nach 9.00 Uhr erreichten die Turner Biglen und bezogen den Zeltplatz mit den eigenen kleinen Zelten und dem grossen, neuen TEEVAU-Zelt welches jeweils schon von weitem zu erkennen war. Nach einem kleinen Fussmarsch zur Wettkampfanlage Mutti begann man mit den Vorbereitungen auf die Gymnastik welche unsere erste Disziplin sein sollte. Der Rasen war nass und die Musikgeräte zur Vorbereitung wollten an diesem Tag nicht so funktionieren wie sie sollten. Doch um 11.00 Uhr ging es dann los. 12 Turnerinnen und Turner zeigten den Wertungsrichtern und Zuschauern eine tolle Show und man wartete gespannt auf die Note. An Notenblätter wie dieses von Biglen könnten sich die Leiter gewöhnen, NULL (in Zahlen: 0) Abzug in der Programmnote und etwas mehr in der Ausführung führten zum neuen Vereinsrekord von 9.67. Der Jubel war riesig und der Auftakt zum Turnfest wahrlich gelungen.

Nun ging der Wettkampf mit den Geräteturnern und Steinstössern weiter. Um 12.45 Uhr galt es zuerst für die Damen ernst. Mit zwei Stufenbarren und acht Turnerinnen präsentierten sie eine harmonisch tolle Vorführung und erreichten ebenfalls eine hervorragende Note von 9.35. Was natürlich lautstark gefeiert wurde und gleichzeitig sind unsere Damen mit dieser Vorführung auch noch ins Schlussturnen vom Sonntag aufgenommen worden, eine Ehre. Die Männer zeigten anschliessend ihren Barren. Die Note von 8.75 ist zwar ein tolles Ergebnis doch gemäss Aussage der Turner wäre mehr drin gelegen. Der Blick aufs Notenblatt bestätigt dann, dass der turnerische Teil nicht optimal gelaufen ist. Gleichzeitig mit dem Barren gingen noch vier Turner im Steinstossen an den Start. Das gesteckte Ziel von einer Endnote über Acht wurde mit 7.99 knapp verpasst doch hatte Markus Gysel im letzten Versuch Pech und rutschte auf der ungenügenden Anlaufbahn aus. Der Stoss wäre sicher sein Weitester geworden. So ergab sich für den Turnverein im ersten Wettkampfteil bestehend aus Barren und Steinstossen die Endnote von 8.52.

14.30 Uhr – beim Damenturnverein stand mit dem Fachtest Allround bereits die letzte Disziplin auf dem Programm. Dank den tollen Resultaten aus der Gymnastik und dem Stufenbarren hatten sie die Chance auf ein Top-Resultat. Die Turnerinnen wussten dies und waren deshalb auch einwenig angespannt. Das erste Spiel begann dann auch etwas nervös und es gingen einige Bälle zu Boden, doch die Damen fingen sich und am Ende vom ersten Spiel gab es verhaltenen Jubel über die Leistung. Spiel 2 und 3 liefen dann nicht mehr ganz so gut, die Turnerinnen waren mit ihren Leistungen nicht ganz zufrieden. Dennoch hatten alle Teilnehmerinnen ihr Bestes gegeben was eigentlich das wichtigste ist. Die Endnote von 8.38 wurde dann registriert und zu den anderen dazu gezählt was ein tolles Endresultat von 27.40 ergab, noch wussten wir nicht, dass dies zum Sieg in der 6. Stärkeklasse reichen sollte.

Der Wettkampf lief nun für den Turnverein weiter. Wieder aufgeteilt in zwei Gruppen nahmen wir die Disziplinen Weitsprung und Steinheben in Angriff. Drei Turner und vier Turnerinnen machten sich für den Sprung in die Sandgrube bereit und zeigen zum Teil ausserordentliche Resultate. Als erstes ist hier Annika Siegenthaler zu erwähnen, bereits im ersten Sprung segelte sie über die 5-Meter-Grenze und im zweiten Versuch erzielte sie mit 5.14 Meter ein Superresultat was in der Einzelwertung die Note 10 ergeben hätte. Aber auch unser langjähriges Sprungtalent Hansueli Gysel sprang einmal mehr in einer tollen Verfassung auf 6.12 Meter was der Note von 9.70 entsprach. Mit Sibylle Thomi und Fabiola Siegenthaler erzielten weitere Turnerinnen sehr gute Weiten. Die übrigen Startenden fielen mit ihren Resultaten aber keineswegs ab. Sie trugen ihren Teil zu einer tollen Note von 9.21 bei. Bei den Steinhebern hat der Generationenwechsel definitiv stattgefunden. Vier junge Turner stiegen in den Wettkampf und zeigten eine reife Leistung. Daniel Thomi absolvierte dabei seinen ersten Einsatz als Steinheber und trug mit seiner Leistung genau so zur möglichen Maximalnote bei wie die Anderen. Einen besonders guten Tag hatte Patrick Gysel welcher den 18-Kilo-Stein 43 Mal in die Höhe stemmte und dafür sorgte, dass am Ende des Einsatzes im Durchschnitt 35 Hebungen notiert werden konnten was der erhofften Note 9 entsprach. Die Resultate aus Weitsprung und Steinheben ergaben für den Wettkampfteil 2 eine Endnote von 9.13.

Nun ging es zu den letzten Disziplinen. Bei der Pendelstafette, welche auf dem Bahnhofplatz gelaufen wurde, gaben unsere vier Läufer und vier Läuferinnen noch einmal Gas und erzielten am Ende die tolle Note von 8.95. Die Schleuderballcrew warf ihre Bälle leider nicht ganz so weit. Kein Ball folg über 43 Meter und so ergab sich am Ende die Note von 7.65, was sicher noch verbessert werden kann und muss. So blieb zum Schluss von Wettkampfteil 3 die Note von 8.52, was ein Gesamtresultat von 26.17 ergab. Dies wird am Ende zum dritten Rang in der Stärkeklasse 5 reichen.

Mit dem Ende des Wettkampfes ging es dann langsam zum gemütlichen Teil über. Nach kurzem Frischmachen unter der Dusche ergatterten unsere Turner einen Tisch ganz vorne an der Bühne und das feine Nachtessen konnte eingenommen werden. Natürlich wurden die tollen Ergebnisse auch mit dem einen oder anderen Getränk gefeiert. Nachdem Essen erschien dann die Partyband und das Fest startete gnadenlos. In (feucht-) fröhlicher und ausgelassener Stimmung zeigten die Wilchinger, dass sie auch beim Feiern zu den Besten gehören. Die Nacht wurde lang…

Der Sonntag danach ergab ein Bild von vielen müden Leuten. Die Nacht war ziemlich kalt geworden und mancher war froh, als er am Morgen unter die warme Dusche stehen konnte. Nach einem stärkenden Frühstück wurde noch einmal gefaulenzt, denn die nächsten Termine standen erst am Nachmittag auf dem Programm. Der Abbau der Zelte und das Verladen des Gepäcks läuteten dann das Mittagsprogramm ein. Im Vorprogramm zum Schlussturnen nahm eine Mixed-Mannschaft des TEEVAU an den Pendelstafetten teil. Fünf Läuferinnen und 5 Läufer mussten dabei zweimal 60 Meter absolvieren und einen Stab fehlerfrei übergeben. Die Wilchinger liefen dabei als sei der Teufel hinter ihnen her. Ohne Fehler bei den Übergaben liefen sie als dritter Verein ins Ziel und da der vermeintliche Sieger zwei Wechselfehler gehabt hatte, reichte es am Ende sogar zum fantastischen zweiten Rang. Ein Grund mehr für Jubelschreie.

Dann starteten die Schlussvorführungen. Mit dabei auch unsere Damen und ihr Stufenbarren. Noch einmal zeigten die Damen warum sie eine hohe Note erreicht hatten. Die Übung lief sehr gut und der Applaus der Zuschauer bewies, dass die Vorführung gefallen hatte. Somit hat dieses Programm einen würdigen Abschluss erfahren, denn die Damen wollen ein neues Programm in Angriff nehmen. Nach dem turnerischen Teil der Schlussshow erfolgte der Einmarsch der Vereine zur Rangverkündigung. Mit dabei auch die beiden Wilchinger Fahnen, welche bei dieser Rangverkündigung ein paar Mal nach vorne durften. Nachdem alle Preise verteilt und die Siegerfotos geschossen waren, machte sich der TEEVAU auf den Heimweg. Zufrieden und mit vielen positiven Eindrücken verliessen wir Biglen. Bei einem kurzen Abschluss im Restaurant Rossberg in Wilchingen wurde das Turnfest noch einmal besprochen und die eine oder andere lustige Begebenheit vorgetragen. Müde aber sicher zufrieden fielen die Turnerinnen und Turner zu Hause in ihre trockenen und warmen Betten.

Liebe Turnende ich hoffe ihr habt gut geschlafen und noch einmal vom Turnfest geträumt. Ich möchte euch an dieser Stelle für euren Einsatz während der ganzen Saison und im speziellen während des Turnfestes danken. Mit einer solchen Mannschaft Erfolge feiern zu können macht Spass und Stolz. Jeder von euch hat seinen Teil beigetragen, damit am Ende solche Resultate möglich werden. Und was fast noch schöner ist als der Erfolg, ist die Tatsache, dass wir ein Team sind, das sich auch neben dem Turnplatz bestens versteht. Beste Vorraussetzung für weitere Grosstaten. Die Schweizermeisterschaft wird mit Sicherheit ein nächstes Highlight und ich freu mich, dies mit euch zu erleben.

In diesem Sinne danke noch einmal für Alles und bis bald!

Der Oberturner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert