Oliver WalchChränzliKommentar schreiben

An zwei Abenden wurde im übervollen Storchensaal ein tolles Programm geboten. Drei motivierte Theaterspieler, die gekonnt und mit Elan durch die vielfältigen Stationen der Liebe führten und eine engagierte Turnergruppe, angefangen über die Sandkastenliebe über das erste Date bis hin zum Ehestreit und der Versöhnung. „Liebe ist…“ hiess das Motto und ein reichhaltiges, lustiges, kunstvolles und auch erotisches Programm war das Fazit der Abendunterhaltungen des TeeVau Wilchingen. Und ein begeistertes Publikum, welches immer wieder Zugaben forderte, war der Lohn für eine lange Zeit der Einstudierung der verschiedensten Darbietungen. Auf hohem Niveau präsentierte sich die Turnerfamilie und zeigte auf, wie vielfältig, wunderschön aber auch anstrengend die Liebe sein kann.

Silberne Hochzeit feierten die zwei Schauspieler auf der Bühne und schwelgten in Erinnerungen – sie tiefsinnig, er eher trübsinnig… plauderten vom Jugendschwarm, der ersten Begegnung und dem ersten Kuss. Liebevoll dargestellt von den Kleinsten mit ihren motivierten Müttern und der kleinen Meitliriege, wo es im Sandkasten nur so fetzte. Oder wo die gemischte grosse Jugi in rot und schwarz die Liebe und das Leid ertanzte. Der Stufenbarren der grossen Mädchen mit der gängigen „Stand by me“ Musik begeisterte das Publikum genauso wie der liebevoll zelebrierte „erste Kuss“ der gemischten kleinen Jugi. Der Silberhochzeiter erinnerte sich mit Schaudern, wie er sich die Lippen an der Zahnspange seiner Angebeteten dabei aufriss und sofort von der Mutter daheim verarztet werden musste. Ganz bezaubernd das Einrücken in die RS der kleinen Buben mit ihren zu grossen Helmen und ebensolchen Gewändern – ein Augenschmaus und ein Angriff auf die Lackmuskeln.

Nach der Pause drehten die Aktiven auf

Der Polterabend wurde vom DTV und TV in einer tollen Akrobatik am Barren demonstriert und wie man sich schon bei der Hochzeitsfeier über die Art der Hochzeit zoffen kann, zeigten die Damen in weissen Kleidern, mit wenigen Accessoires in verschiedenste Feiermöglichkeiten verwandelt. Eine frenetische Zugabe verlangte das Publikum bei den Herren der Schöpfung, die in den Flitterwochen ihr Fitnesstraining absolvierten, der Bauch muss schliesslich weg, ein „Gockel schöner und aufgeplusterter als der andere“ mit ganz besonders gekonntem und tollem Hüftschwung. Das Publikum tobte. Gekonnt bewiesen die Männer zudem, dass auch sie im Haushalt zu gebrauchen sind, wenn man sie nur lässt, aber eigentlich sind sie schon eher dazu geboren, Frauen zu verführen, wie sie in weissem Hemd und elegantem Zylinder gekonnt rüberbrachten. Der Schluss dieser wirklich guten Abendunterhaltung bot dann der gemischte Turnverein. Sie demonstrierten in einem wunderschönen Reigen lasziv, erotisch, verspielt, verschmust, verliebt und heftig die Leidenschaft pur. Wie die Liebe eben so ist.

Claudia Gysel

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