Rund 800 Turnende aus der halben Schweiz fanden sich am Pfingstsamstag in der Blauburgunderland-Arena in Wilchingen ein, um ihr Können unter Beweis zu stellen.
Die angekündigte Wetterprognose war nicht einmal allzu schlecht, doch dann meinte es Petrus dieses Jahr plötzlich nicht mehr so gut mit uns und es regnete aus Kübeln, sodass der Sportplatz regelrecht überflutet wurde. Ein Turnen auf dem Hartplatz sowie auf der Wiese verunmöglichte sich und so beschloss das Organisationskomitee, den dritten Block auszulassen und hoffte, dass sich das Gewitter bis am Abend verzieht.
Aline Gysel und Gina Schwyn durften als Erste ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Das erste Mal als Duo unterwegs, erzielten sie die Noten 8.94 und 9.03. Diese gute Leistung lässt auf mögliche Toprangierungen in den kommenden Jahren hoffen, bravo!
Annika Siegenthaler und Karin Langenegger mussten als alte Profis einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Nicht aufgrund ihrer Note, sondern der starken Konkurrenz wegen, resultierte für die beiden Routiniers der 6 Platz von 10 Teilnehmern.
Unsere Damen starteten zusätzlich noch in der Team-Aerobic und Team-Aerobic zu fünft. Da nur einmal geturnt wurde und dazu unter schwierigen Bedingen, mussten sich unsere Ladys mit der Note 8.25 begnügen, was klar unter dem Niveau der Vorjahre lag. Bei der Vorführung zu fünft war man zwar zuoberst auf dem Treppchen, war aber auch nur das einzige Teilnehmerteam.
Die neu zusammengestellte Barrenvorführung der Herren fand grossen Anklang, doch machten einige Patzer und angezogene Knie eine gute Note unmöglich. Mit ein wenig Fleiss und Training ist hier bestimmt noch viel zu holen. Für die Leiter Oliver Walch und Michael Gysel war es Freude und Erleichterung zugleich, denn endlich konnte man seit vielen Jahren wieder mal mit 12 Turnern an den Start gehen.
Die Damen mit ihrem Schulstufenbarren waren einmal mehr ein Highlight. Mit ihrer zweiten Note von 9.25 reichte es zum zweiten Platz von neun Teilnehmern. Man darf gar nicht daran denken, welche Note dieses Jahr noch möglich wäre, weil sie sich normalerweise von Auftritt zu Auftritt zu steigern vermögen und es liegen noch drei Turnfeste vor uns.
Aufgrund des Wetterpechs trat die Gerätekombination auch nur einmal auf, waren doch die Männer des GK-Teams vollends mit organisatorischen Aufgaben beschäftigt.
Mit einer schönen Vorführung im letzten Block erreichten sie die Note 8.60. Auch unsere Kleinsten durften ihr Können am Schulstufenbarren und auf der Bühne zeigen. Für die Aktiven reichte es noch nicht, aber sie sind auf dem richtigen Weg. Nur wenige Vereine in Schaffhausen können von sich behaupten, mit ihrer Jugendriege in der Förderung der Vereinsvorführungen auf so gutem Weg zu sein. Den Kindern und Jugendlichen beim Turnen zuzusehen ist eine wahre Freude und man merkt, dass der Turnvirus auch sie bereits befallen hat.
Das Organisationskomitee unter der Leitung von Christian Heiss zusammen mit der Turnerfamilie des TEEVAU Wilchingen waren an diesem Samstag aufgrund des Wetters sehr gefordert. Ein Anlass unter diesen Bedingungen weiter zu führen war wirklich alles andere als einfach. Ein herzliches Dankeschön an alle TurnerInnen und BesucherInnen, welche zu uns gehalten und mit uns den Anlass fertig geturnt haben.
Michael Gysel
Hagel unterbricht den Saisonauftakt am Chläggi-Cup
Die Schaffhauser Vereine konnten beim Chläggi-Cup in Wilchingen am Pfingstsamstag trotz abgesagtem Wettkampfblock in der Gymnastik und Aerobic mit guten Resultaten glänzen.
VON CHRISTOPH MERKI
«Ihr könnt euch selbst feiern, für das, was ihr heute geleistet habt», sprach der OK-Präsident, Christian Heiss, den Teilnehmern des 26. Chläggi-Cup an der Rangverkündigung grosses Lob aus. Aufgrund der sinnflutartigen Regenfälle wurde der erste Durchgang des Vereinswettkampfes am Nachmittag nach drei Vereinen abgebrochen. Die Organisatoren haben sich anschliessend jedoch entschlossen, den vierten Block auch bei suboptimalen Wettkampfbedingungen dennoch durchzuführen. Jedoch musste auch dieser nochmals kurz unterbrochen werden, als tatsächlich noch Hagel einsetzte und die Gymnastikbühne in der Blauburgunderlandarena mit Eiskörnern bedeckte. Sogar die Feuerwehr war mit einer Motorpumpe im Einsatz, um grössere Überschwemmungen zu verhindern.
Turner lassen sich nicht entmutigen
Die Wetterkapriolen aber haben die Motivation der Turnenden überhaupt nicht beeinflusst, im Gegenteil. Trotz zum Teil klitschnassen Wettkampfkleidern erfüllte turnerische Fröhlichkeit den Sportplatz in Wilchingen. «Die Sprünge sind natürlich unter solchen Bedingungen schwieriger und die Sicherheit der Turner bei einzelnen Teilen der Choreografie ist auch beeinträchtigt», erklärte Regula Kern, die Oberturnerin des TV Buchberg-Rüdlingen. Wohl aus einer Vorahnung heraus habe sie daher darauf bestanden, dass schon am Freitag bei strömenden Regen das Abschlusstraining auf dem Rasen durchgeführt wurde. Trotz dieser widrigen Umstände wurden sie, das erste Mal nur mit Frauen in der Gymnastik Rasen startend, mit der guten Note 9,01 bewertet.
Als einziger Schaffhauser Verein konnte sich das Gymnastikzentrum Schaffhausen, welches erstmalig auch auf dem Rasen startete, mit der sehr guten Note 9,34 noch vor Buchberg-Rüdlingen klassieren. Mehr Mühe bereitete diesen Turnerinnen jedoch der Auftritt mit Handgeräten auf der Bühne direkt nach dem Hagelniedergang. Dennoch erreichten sie die gu- te Note von 9,25 und damit hinter der Gymnastikgruppe Kreuzlingen den 2. Rang. In der Gymnastik Bühne ohne Handgeräte musste sich das Gymnastikzentrum jedoch geschlagen geben. Im Schaffhauser Duell klassierte sich der TV Hemmental mit einem Hundertstel Vorsprung und der Note 9,03 auf dem 3. Platz. «Wir sind mega glücklich, dass unsere neue Gymnastik so gut angekommen ist», freute sich Nadine Schlatter vom TV Hemmental.
Gastgeber auf dem Podest
Überraschend war sicherlich die Note und entsprechend auch die Platzierung von Turne Schlaate 35+. Sie klassierten sich bei ihrem ersten Auftritt im Kanton in der Disziplin Team-Aerobic hinter dem TV Boswil auf dem 2. Rang. «Wir sind überwältigt», meinte die Trainerin Caro Güttinger zur Bewertung von 9,42 Punkten, «es ist uns gelungen, Power in unsere Darbietung einzubringen, heute hat es einfach gepasst.» Über die Verbesserung ihrer persönlichen Bestnote um einen Zehntel auf 9,32 in der Einzel-Aerobic zeigte sich ebenso Linda Surber vom TV Thayngen glücklich und meinte verschmitzt: «Ich habe von den Besten gelernt.»
Vom Regen weniger beeinflusst, konnte der Gerätewettkampf im Zelt planmässig durchgeführt werden. Zwar dominierten die ausserkantonalen Vereine auch diesen Wettkampf, mit dem 2. Rang am Schulstufenbarren erreichte jedoch der Gastgeber Teevau Wilchingen, vor allem aufgrund der Bewertung von 9,25 im zweiten Durchgang, den 2. Rang.