Nach der SHVM im letzten Jahr konnte man nicht unbedingt davon ausgehen, dass noch mehr Podestplätze möglich sind. Es ist möglich… zehn Mal wurden die Damen und Herren des TEEVAU an den vergangenen Schaffhauser Verbandsmeisterschaften in Hofen aufs Podest gerufen. Neben dem Kantonalmeistertitel in der Disziplin Fachtest Allround, kamen viele weitere tolle Resultate zusammen.
Die Kantonalen Meisterschaften fanden in diesem Jahr wieder an einem Samstag statt. Der Turnverein Unterer Reiat feierte sein 100 Jahr Jubiläum und lud im Rahmen seiner Geburtstagsfeier alle Schaffhauser Vereine zur SHVM11 beim Zentralschulhaus in Hofen ein.
Für den TEEVAU begannen die SHVM11 aber bereits am Freitagabend auf der Munotsportanlage in Schaffhausen, wo die 4 x 100m-Läufe stattfanden. Um 19.00 Uhr sollte es los gehen, doch Petrus wollte erst noch seine Regenwolken etwas leeren, warum er dies genau über der Laufbahn machen musste, wusste wohl nur er. Nach einer kurzen Wartezeit ging es dann los. Wir waren mit einem Damen- und einem Herrenteam am Start. Vor einer kleinen Fangemeinde legten unsere Damen dann in der 1. Serie gleich los wie die Feuerwehr und absolvierten die Bahnrunde so schnell als möglich. Obwohl nicht alle Stabübergaben klappten, reichte es für die Note von 9.17 und dem undankbaren vierten Schlussrang mit zwei Hunderstel Rückstand auf das Podest. Bei den Männern lief es bei den Übergaben auch nicht rund und so ging doch einiges an Zeit verloren. Mit der Note von 6.52 reichte es für den 14. Rang.
Am Samstag reiste der TEEVAU Wilchingen dann mit knapp 40 Turnenden per öffentlichen Verkehr in den Reiat. Schon kurz nach der Ankunft und dem Bezug des Vereinszeltes, ging es mit einem kurzen Einlaufen und dem Kugelstossen los.
23 Turnerinnen und Turner hatten sich für die erste Disziplin angemeldet und so durften wir gleich auf beiden Anlagen stossen. Die Wilchinger waren schon beim ersten Start wach und stiessen die Kugeln teilweise recht weit in die Wiese. Rami gelang mit 12.89 Meter sogar ein neuer Vereinsrekord. Dank den guten Leistungen durften wir am Ende des Tages den zweiten Schlussrang feiern und auch die anderen Teams erreichten mit Platz 8 und 16 gute Werte bei 24 Mannschaften.
Die Pausen für die Aktiven sollten sich an diesem Samstag im Rahmen halten. Die TEEVAU-Familie pilgerte von Anlage zu Anlage und brachte einen intensiven Turntag gemeinsam hinter sich. Die Unterstützung für die Turnenden, welche im Einsatz standen war riesig, ein tolles Gemeinschaftserlebnis.
Nach dem Kugelstossen ging es dann zur 100m-Laufbahn und fast gleichzeitig zum Hochsprung. Dank der Tatsache, dass wir im Lauf etwas früher starten konnten, war es für alle möglich rechtzeitig beim Hochsprung zu sein. Auf der Rasenlaufbahn neben dem Festzelt war unseren Athleten dann nicht ganz so wohl. Die ganz schnellen Zeiten blieben aus, dennoch reichte es zu Rang 4 und 14 von 17 Mannschaften. Der Hochsprung fand auf dem Hauptplatz statt und unsere Springerinnern und Springer zeigten tolle Leistungen. Speziell Hansueli und Markus Gysel, welche 1.70 Meter sowie Fabiola Siegenthaler, die 1.40 Meter übersprangen, stachen mit ihren Leistungen hervor. Am Ende gab es einen 3. und einen 20. Schlussrang zu feiern.
Kurz nach dem letzten Sprung ging die Reise weiter zu den Wurfanlagen, wo wir uns dem Schleuderball widmeten. Auf zwei Anlagen versuchten wir grosse Weiten zu erreichen. Besonders gut gelang dies dann Karin Langenegger, welche mit 36.36 Meter einen neuen Ver-einsrekord markierte. Aber auch Michael und Patrick Gysel steuerten tolle Weiten bei und hatten einen grossen Anteil daran, dass es in dieser Kategorie zu einem zweiten Schlussrang reichte. Die weiteren Teams landeten auf den Rängen 9 und 12 bei 17 Mannschaften.
Nun war der Moment gekommen, wo sich unsere Gruppe aufteilen musste. Während die Damen mit dem Shuttlebus nach Bibern zum Fachtest Allround fuhren, kämpften die restlichen TEEVAU-Leute um Sekunden in der Pendelstafette. Aufgeteilt in zwei Gruppen rannten unsere Leute um die Wette und versuchten die 80 Meter möglichst zügig hinter sich zu bringen. Während das Team 1 die Note 9.11 und den 5. Rang erreichten, schaffte es das Team 2 zur Note 7.77 und dem 18. Schlussrang. Die Damen gaben während dieser Zeit alles auf dem Fachtestfeld in Bibern und es sollte das Beste sein, was es in Bibern an diesem Tag zu sehen gab. Unsere Damen liessen alle anderen Mannschaften hinter sich und feierten mit der Note von 9.46 einen grandiosen Sieg in der Kategorie Fachtest Allround. Sie dürfen sich somit für ein Jahr Kantonalmeister nennen. Herzliche Gratulation!
Während die Damen mit dem Shuttle wieder auf dem Weg nach Hofen waren, ging es für die restlichen Turnenden zum Steinstossen. Mit guten Leistungen, welche sich aber mit Sicherheit noch steigern lassen, konnte am Ende ein dritter Rang gefeiert werden. Melanie Siegenthaler hat dabei bewiesen, dass unsere Damen stark sind und in dieser Disziplin auch bei den Damen noch etwas drin liegt.
Nachdem wir im letzten Jahr an der SHVM in der Disziplin Steinheben wegen zu wenigen Teilnehmern nicht starten konnten, ging es dieses Jahr wieder vorwärts. Unsere sechs Turner zeigten starke Leistungen und erreichten dank gegenseitigem „Rausheben“ die für uns mögliche Maximalnote von 9.00. Wenn dann das nächste Mal noch alle Athleten genug weit in die Knie gehen, sollte auch die Gefahr von einem Ordnungsabzug gebannt sein.
Schon kurz nach dem Steinheben ging es wieder zur Wurfanlage, wo die Wurfkörper auf dem Programm standen. Wieder auf zwei Anlage aufgeteilt, wurden die Gegenstände in die Landschaft geworfen. Speziell gut gelang dies Jörg Ryser mit 57.40 Meter und Sibylle Thomi mit 36.91 Meter, welche dafür sorgten das sich Wilchingen im fünften Rang klassieren konnte. Die beiden anderen Teams landeten auf den Rängen 13 und 21.
Nach einem kurzen Einturnen ging es nach den ganzen LA- und Nationalturndisziplinen auch endlich in den schätzbaren Sparten zur Sache. Die Gymnastikgruppe machte dabei den Anfang. Viele von uns turnten die Übung ihrer Meinung nach unsauber und fehlerhaft. Der Kommentar von den Zuschauern hiess dann es sei besser gewesen als am Chläggi-Cup vor einer Woche. Die Note von 8.80 zeigte dann, dass alle ein wenig recht hatten. Die Note war leicht besser als an unserem Heimwettkampf, aber sie liegt im Moment noch nicht dort, wo wir sie gerne hätten. Es ist aber so, dass wir wissen an was es liegt und wir uns ganz sicher noch steigern können und werden. Die Programmnote ist auf jeden Fall im richtigen Bereich. Die Note reichte für den zweiten Schlussrang bei fünf Teilnehmern.
Bevor die Gerätevorführungen starteten, musste noch der Weitsprung absolviert werden. Auch in dieser Sparte gab es einige tolle Resultate. Annika Siegenthaler setzte dabei das Glanzlicht in dem sie mit einem Sprung auf 4.88 Meter und der Note 10 auftrumpfte. Auch Hansueli Gysel sprang einmal mehr sehr weit und landete bei 5.97 Meter. Mit den vielen tollen Sprüngen landeten wir in der Schlussabrechnung auf den Rängen 2, 19 und 27.
Nun ging es Schlag auf Schlag. Während die Damen sich für den Stufenbarren einrichteten, stellten unsere Barrenturner ebenfalls schon ihre Turngeräte bereit. Dann hiess es zweimal nach einander Wilchingen an die Geräte… Die Damen zeigten einmal mehr eine tolle Vorführung, welche nur noch wenige Unsicherheiten aufzuweisen hatte. Die Note von 8.95 war verdient und soll Ansporn für mehr sein, immerhin gab es für unsere Girls die beste Programm-note aller Stufenbarren-Teams. Bei den Männern sah es auch lange gut aus, bis sich zum Ende doch noch einige Fehler und Unsauberkeiten einschlichen, welche eine bessere Note verunmöglichten. Mit 8.55 ist man aber auf einem guten Weg und ähnlich wie bei den Damen liegt es an jedem Einzelnen, ob es besser wird oder nicht.
Nach der Einlage auf der Gymnastikwiese und dem Geräteturnplatz mussten noch einmal die LA-Schuhe geschnürt werden. Zum Abschluss des offiziellen Turnprogramms standen die 800 Meter auf dem Programm. Der TEEVAU startete als erster Verein in der heissen Arena zu den vier Laufrunden. Mit der Unterstützung aller Vereinsmitglieder, gingen unsere Läufer auf die Reise. Wie wenn sie den ganzen Tag nichts gemacht hätten, liefen sie in zügigem Tempo die Runden. Vor allem der junge Rico Gysel und Philipp Hedinger gaben alles aber auch die drei Damen Annika Siegenthaler, Nicole Hinder und Daniela Neukomm waren fix unterwegs. Die Resultate unserer Läufer reichten am Ende dann zum tollen zweiten Rang von sieben Mannschaften.
Nun könnte man meinen nach so viel Sport sei man am Ende. Doch es standen noch die traditionellen kantonalen Pendelstaffeten auf dem Programm, wo noch einmal 8 Läufer pro Mannschaft zweimal 50 Meter zu absolvieren hatten. Auch hier waren noch einmal alle bereit und kämpften um jeden Meter. Unsere Damen gewannen sogar ihre Serie, es reicht aber leider knapp nicht aufs Podest, ein weiterer vierter Rang war doch eher undankbar. Die Männer liefen ebenfalls lange gut mit, doch am Ende reichten die Kräfte nicht mehr und man klassierte sich im 6. Rang bei sieben Teilnehmern.
Nach dem Zieleinlauf der Herren war dann aber definitiv Feierabend. Kühlende Getränke waren dank dem Samariterverein Thayngen im Ziel bereit und die ganze TEEVAU-Familie stiess auf einen intensiven aber tollen Wettkampftag an. Es folgte die Rangverkündigung bei welcher wir wie beschrieben einige Male nach vorne durften und uns reichgefüllte „Fresskörbe“ abholen konnten. Einige wurden gleich auf dem Platz verspeist und so ging die Rangverkündigung gemütlich vorbei. Nachdem der Lagerplatz aufgeräumt und die verschwitzten Körper gereinigt waren, genossen wir das gute Nachtessen und schon bald begann eine wirklich tolle Musikband mit dem Unterhaltungsprogramm. Die Band kam bestens an und sorgte dafür, dass wir unsere Erfolge gebührend feiern konnten. Ein Besuch in der Bar rundete bei vielen von uns den Tag ab. Nach und nach machten sich die Turnenden dann mit den Shuttlebussen auf den Weg in Richtung Heimat.
Ich gratuliere allen TEEVAUlern zum Auftritt an der SHVM11. Ein wahrer Medallienregen ist über uns gekommen, mit euren Leistungen habt ihr zu den tollen Resultaten für unseren Verein beigetragen. Kantonal sind wir bei den Leuten. Nun geht es darum, an den Turnfesten auch national mit zu mischen. Dafür müssen wir weiter trainieren, denn das Niveau wird sicher nicht schlechter sein. Dass wir eine tolle Mannschaft sind, weiss ich schon lange. Trotzdem freut es mich immer zu sehen wie diese Einheit noch mehr zusammenwächst und jeder für den anderen einsteht. Auf geht’s zu den nächsten Erfolgen…
Der Oberturner