Oliver WalchAllgemeinKommentar schreiben

Es gab an diesem Wochenende wohl wenige Orte in der Schweiz wo es soviel regnete wie in Grossaffoltern (BE). Bei nassen und teilweise kalten Bedingungen nahm der TEEVAU Wilchingen nach einigen Jahren Unterbruch, wieder einmal an einem Seeländischen Turnfest teil. Die Leistungen waren wie das Wetter durchzogen.

Das Turnfest im Berner Seeland begann für eine kleine Gruppe unseres Vereins mit einer Anreise am frühen Samstagmorgen. Markus Gysel nahm am Einzelwettkampf der Leichtathletik teil. Philipp Hedinger war als Kampfrichter aufgeboten, wurde dann aber doch nicht eingesetzt und der Schreibende war von Amtes wegen dabei.

Pünktlich zum Wettkampfbeginn des Einzelturnens um 7.30 Uhr fielen die ersten Regentropfen und dies sollte bis am Nachmittag so bleiben. Markus liess sich nicht viel anmerken und absolvierte seinen 6-Kampf mit teilweise sehr guten Resultaten. Vor allem im Weitsprung konnte er mit 6.02 Meter eine tolle Weite springen, aber auch alle anderen Disziplinen gelangen ihm gut und er durfte sich am Ende über einen 9. Schlussrang bei 147 Teilnehmern freuen und eine Auszeichnung in Empfang nehmen. Ein toller Erfolg für Markus, herzliche Gratulation.

Um 12.30 Uhr traf dann auch der Rest des Vereins, welcher mit dem Zug angereist war, auf dem Festgelände ein. Christian und Philipp hatte am Morgen die gebuchten Zeltplätze in Schlafplätze in der Turnhalle umwandeln können und so blieb den Turnerinnen und Turnern ein Zelten im Schlamm erspart. Die Vorfreude auf eine trockene Nacht in der Halle war spürbar. Nachdem sich alle verpflegt hatten, ging es langsam mit den Vorbereitungen der ersten Wettkämpfe los. Am Samstag stand der dreiteilige Wettkampf des Damenturnvereins auf dem Programm und die Damen hatten dann auch schon bald den ersten Auftritt am Stufenbarren.

Im grosszügigen Gerätezelt zeigten unsere Damen eine tolle Vorführung und durften sich im Anschluss über die Note 9.05 freuen. Zwei Patzer verhinderten eine höhere Note, wenn diese aber auch noch wegtrainiert werden steht einer ganz hohen Note nichts im Wege.

Als nächster Wettkampf stand die Grossfeld Gymnastik im Zeitplan. Dank des grosszügigen Arbeitsplans konnten wir uns für einmal gut auf den Auftritt vorbereiten. In der Zwischenzeit hatte der Regen eine Pause eingelegt und es blies nur noch ein frischer Wind über den Rasen in der Arena. Der Organisator hat einen echt tollen Gymnastikrasen angepflanzt und wir stellten uns für unseren Auftritt bereit. Die Vorführung lief, aber leider nicht lange, nach etwas mehr als einer Minute war die Musik weg und wir versuchten weiter zu turnen. Die Wettkampfleitung brach dann unsere Vorführung ab, der Grund war ein Stromausfall und wir mussten warten. Beim zweiten Versuch klappte es dann auch mit dem Strom und am Ende erhielten wir die Note 9.02. Technisch immer noch nicht top aber immer noch auf dem richtigen Weg.

Die letzte Disziplin an diesem Tag war dann den Läufern vorbehalten. Es galt die 80 Meter der Pendelstafette möglichst rasch zu überwinden. Unsere 5 Damen und 9 Herren bereiteten sich trotz des leichten Regens ordentlich vor und liefen im Anschluss ein tolles Rennen. Leider klappte ein Wechsel nicht wunschgemäss und wir mussten eine Zeitstrafe in Kauf nehmen, trotzdem reichte die Zeit für die Note von 8.87.

Der Damenturnverein erreicht mit den erzielten Resultaten ein Schlussresultat von 26.94 und klassierte sich in der 3. Stärkeklasse auf dem fünften Schlussrang bei 32 Vereinen.

Da am Sonntag weitere Wettkämpfe für uns auf dem Programm standen, war am Abend etwas weniger Party angesagt, trotzdem genossen wir das Abendessen und das Unterhaltungsprogramm im Festzelt, zogen uns aber etwas früher als gewohnt zum Schlafen zurück.

Der erste Wettkampfteil für den Turnverein stand am Sonntag bereits um 8.15 Uhr an und so waren die TEEVAUler schon wieder früh auf den Beinen. Teilweise noch müde wurde gefrühstückt und sich auf die ersten Disziplinen vorbereitet. Das Barrenteam gab trotz der frühen Morgenstunden alles und konnte die tolle Note von 8.93 abholen. Im gleichzeitigen Steinstossen, welches wieder im Regen stattfand, nahmen in diesem Jahr gleich vier Damen teil. Unsere Frauen zeigten Talent und stiessen den 6-Kilo-Stein weit in die Wiese. Vor allem Karin bewies schon um die frühe Tageszeit, dass sie den Stein im Griff hat und erreicht mit der Weite von 8.14 Meter die Note 10. Aus den beiden Disziplinen Barren und Steinstossen ergab sich am Ende die Note 8.57.

Nach einer kurzen Pause teilte sich unser Verein wieder auf. Es ging zum Steinheben und dem Weitsprung. Die sechs Steinheber mussten wegen der Witterung in einem Zelt heben. Aufgeteilt in zwei Gruppen machten sie sich ans Werk und sicherten dem Verein die mit dem 18-Kilo-Stein mögliche Maximalnote von 9.00. Vor allem den beiden Routiniers Milan und Patrick ist zu verdanken, dass im Schnitt alle Sportler auf 35 Hebungen kamen, beide hoben den Stein 43 Mal in die Höhe. Im Weitsprung lief es nicht allen nach Wunsch, während die Damen recht gut unterwegs waren und Annika Siegenthaler mit ihrem Satz auf 5.04 Meter die Note 10 erhielt, war bei den Herren der Wurm drin. Die Absprünge waren meist nicht optimal und so blieben die ganz grossen Weiten für einmal aus. Es gilt aber auch festzuhalten, dass die Springer gegen einen teilweise recht starken Gegenwind anlaufen mussten. Die Note von 8.18 im Weitsprung ist denn auch kein Glanzresultat aber in Ordnung. Für das Endresultat konnte aus diesem Wettkampfteil die Note 8.47 mitgenommen werden.

Der Damenturnverein war noch im einteiligen Wettkampf mit der Disziplin Fachtest Allround gemeldet und als frisch gebackener Schaffhauser Meister in dieser Sparte wollten sie sich auch im Seeland von ihrer besten Seite zeigen. So machten sich unsere 12 Damen im Schlamm von Grossaffoltern daran möglichst viele Punkte zu sammeln. Im ersten Spiel sollte sich dies aber als ein mühsames Unterfangen herausstellen. Starker Wind, rutschige Laufwege und Hände verunmöglichten ein geordnetes Werfen und Fangen. Die Damen kämpften mit vollem Einsatz aber am Ende reichte es im Spiel 1 nur zur Note 6.97. Der Elan war etwas gebrochen, denn auch in den weiteren Spielen kämpften die Damen mehr mit der Umgebung als mit den Spielen selber. Die Note 7.33 im zweiten und 8.38 im dritten Spiel sind Zeugen für ein eher nicht so gutes Spiel. Die Endnote von 7.56 (Rang 17 von 20 Vereinen) ist tief und möglichst rasch zu vergessen.

Als das letzte Fachtest-Allround-Spiel beendet war, ging es ohne Pause zum letzten Wettkampfteil für den Turnverein. Kugelstossen und Schleuderball bildeten den Abschluss eines intensiven Morgens. Zwei Damen und sechs Herren versuchten bei wieder misslichen Bedingungen die Kugel weit weg zu stossen. Am Besten gelang dies einmal mehr Rami Aro und Markus Gysel, die Leistungen waren aber von allen schon besser und so mussten wir uns am Ende mit der Note 8.07 zufrieden geben. Was es heisst einen schlechten Tag zu haben, wurde dann dem Schleuderball-Team auf gnadenlose Weise aufgezeigt. Bei starkem Gegenwind und teilweise Regen mühten sich unsere Werfer ab und brachten wenig zu Stande. Auch die sonst sicheren Werte zogen für einmal eine Niete ein und so mussten wir uns sehr tiefe Weiten notieren lassen. Einzig Melanie Siegenthaler konnte einen Wert beisteuern der in Ordnung war. Die Endnote von 6.62 sagt genug aus. Gemeinsam mit der Note aus dem Kugelstossen ergab sich die Note von 7.30 für das Vereinsresultat.

Das Schlussresultat von 24.34 für den Turnverein ist eines der schwächeren der letzten Jahre, wenn man das Ganze aber etwas differenziert ansieht darf man nicht gleich alles in Frage stellen. Mit Ausnahme vom Schleuderball waren alle Noten im guten oder sogar sehr guten Bereich. Es wurden einige junge Turner eingesetzt und die Wetterbedingungen und der Start am Sonntagmorgen früh waren nicht optimal. Am Ende nehmen wir den 15. Platz in der zweiten Stärkeklasse zur Kenntnis, im Wissen, dass wir es besser können. Die Rangliste scheint so oder so nicht über alle Zweifel erhaben zu sein, wurden uns doch falsche Noten und Anzahl Turnende notiert und auch andere Vereine wurden teilweise falsch rangiert.

Nachdem die Vereinswettkämpfe um die Mittagszeit abgeschlossen wurden, stand für unseren Verein noch die Teilnahme an der Seelandstafette an. Je fünf Läuferinnen und Läufer hatten zweimal 75 Meter zu laufen, die zehn schnellsten Mannschaften qualifizierten sich für den Final. Unsere Läufer gingen in der vierten Serie an den Start und die Chancen für den Finaleinzug standen gut. Nach einem guten Start lief unser Team an der Spitze, leider gab es aber bei einer Stabübergabe einen Fehler und unser Team musste das Feld von hinten aufrollen. Nach dem Rennen erfuhren wir, dass wir wegen des Stabfehlers ausgeschieden waren. Es war aber toll wie unsere Männer und Frauen zum Ende eines langen Wochenendes noch einmal Alles gaben.

Da die Rangverkündigung recht spät angesetzt war, machte sich der TEEVAU um 16.00 Uhr auf die Heimreise und der Schreibende erledigte noch die Vereinspflichten bevor er dann auch den Heimweg antrat. Zu Hause angekommen ging der Weg von vielen TEEVAUlern von der Dusche wohl direkt ins bequeme, warme Bett.

Ich bedanke mich bei allen Leitern und Turnern für ihren Grosseinsatz im Seeland. Es ist noch nicht alles optimal gelaufen, doch bis zum Turnfest in Wädenswil bleiben uns noch zwei Wochen Zeit um weiter an den Leistungen zu arbeiten. Ich bin sicher, wir werden uns in allen Bereichen steigern.

Zum Ende möchte ich noch eine Turnerin für ihr extrem sportliches Wochenende speziell erwähnen. Daniela Neukomm ist noch nicht extrem lange bei uns dabei aber schon voll aufgenommen, gerne gesehen und immer mit vollem Einsatz dabei. Nach dem Wettkampf vom Samstag wo sie am Stufenbarren dabei war, genoss sie den Abend mit uns im Festzelt um sich dann früh am Morgen mit den Rollerblades auf den Weg an den Bahnhof zu machen. Sie reiste nach Bern, absolvierte am Frauenlauf 10 Kilometer und machte sich sofort wieder auf nach Grossaffoltern um pünktlich um 11.15 Uhr mit den Damen den Fachtest zu bestreiten. Liebe Daniela toll das du bei uns gelandet bist und herzliche Gratulation zu deiner Leistung am Frauenlauf (114. Rang von 763 Läuferinnen), ich denke es hätte bessere Vorbereitungen gegeben, toll dass du am Turnfest dabei warst. Wir freuen uns auf weitere Anlässe mit dir. Neben Daniela hat noch Sonja Gysel vom DTV am Frauenlauf mitgemacht, sie kam in ihrer Kategorie auf den 423. Schlussrang.

Der Oberturner

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