Überraschende Erfolge, viele Schritte und langes Warten prägten das Regionalturnfest in Messen. Trotz fast gänzlich neuen Vorführungen und Teamzusammensetzungen durfte sich der TeeVau über einen gelungenen Wettkampfstart freuen.
In aller Herrgotts Frühe reisten um die 30 Turnerinnen und Turner mit den öffentlichen Verkehrsmittel Richtung Messen, Solothurn, um ihr erstes ausserkantonales Turnfest 2014 zu absolvieren. Nach einer langen Anreise nutzten einige die Zeit, um bereits ihre Zelte aufzuschlagen, während sich ein kleines Grüppchen auf ihren ersten Geräteauftritt vorbereitete. Pünktlich zum Wettkampfbeginn des TEEVAU Wilchingen‘s waren dann alle Turnerfans in der Halle, um die GK-TurnerInnen zu unterstützen. Diese gaben ihr Bestes und zeigten nach Meinung der Zuschauer und auch der Videoaufnahmen eine akzeptable Leistung. Leider empfand dies das Wertungsgericht wohl anders und so wurde die Vorführung mit einer enttäuschenden 7.40 benotet.
Nach einem kurzzeitigen Zwischentief bereiteten sich die Turner auf ihre Barrenvorführung vor. In der Hoffnung, eine bessere Note, als die der GK, zu erturnen, wurde trotz einem fehlenden Turner alles gegeben. Und so zeigten die Männer dann auch eine tolle Vorführung. Vieles passte gut und nur wenige Teile waren asynchron. Und tatsächlich: das Barrenteam wurde mit der guten Note von 8.50 belohnt.
Kurz darauf durften die Frauen ihr einstudiertes Programm zeigen. Und dieses wollte man nicht nur einmal, sondern gleich zweimal sehen (wenn auch unfreiwillig). So kam es, dass die Frauen nach dem OK des Platzchefs mit vollem Elan ihr Programm turnten. Zwei mal acht Zeiten vor dem Schluss stellte auf einmal die Musik ab… Trotzdem wurde weitergeturnt, denn wie oft hatten die Leiterinnen ihre Turnerinnen auf dieses Szenario hingewiesen. Aber alles Weiterturnen half auch nichts, wenn keine Wertungsrichter, welche die Vorführung bewerten sollten, auf dem Platz waren. Ziemlich erschöpft, enttäuscht und auch etwas genervt, nahmen die Frauen davon Kenntnis, waren sich aber trotzdem einig, dass sie das Programm gleich nochmals turnen wollten, denn der folgende Zeitplan war straff. Nicht alle konnten nochmals ihre besten Leistungen abrufen, aber dennoch reichte es für die Note 8.55 mit der man sich einem streng beurteilten Gerätewettkampf zufrieden gab.
Nun hiess es, relativ zügig den Wettkampfort zu wechseln. Alle Turnerinnen und Turner stiegen in den Shuttlebus ein und nutzten die 20 Minuten Fahrt, um sich auf den nächsten Wettkampfteil vorzubereiten. In Messen angekommen wechselten die Frauen ihr Gerätetenu mit dem Aerobictenu ein, während die Männer in die Leichtathletikkleidung schlüpften. Nach einer kurzen Vorbereitungszeit zeigten die 19 Damen ihre Teamaerobicvorführung und hofften, mit dem intensiven Training das gesetzte Ziel von 8.40 zu erreichen. Den meisten lief es gut, aber ob die Wertungsrichter dies auch so sahen, darauf sollte man noch eine geduldige Stunde warten müssen. Vier Turnerinnen machten sich nach der Vorführung sofort auf den Weg, um die Männer bei ihrem fast gleichzeitig startenden LA-Wettkampfteil unterstützen zu können. Glücklicherweise waren die Kampfrichter so entgegenkommend, dass mit dem Beginn des LA-Wettkampfes tatsächlich auf die Frauen gewartet wurde. Während die Weit-Springer sich noch aufwärmten, hörte man vom nahegelegenen Kugelwettkampfplatz, wie gut es den StösserInnen lief. Ein Jubel folgte dem anderen, was auch sehr berechtigt war. So lassen sich hier insbesondere die neuen Rekordleistungen von Karin Langenegger mit 9.95m, wie auch die von Sara Fischer mit 9.97 festhalten. Aber auch Philipp Hedinger mit 12.96m stiess die Kugel auf eine super Weite. All diese guten Leistungen brachten eine Note von 8.84 zu Stande. Bravo! Diesem Jubel wollten sich die Weitspringer anknüpfen. Doch es wollte vor allem bei den Männern einfach nicht so recht laufen oder eben springen. Den Frauen lief es besser: Annika Siegenthaler sprang bis auf 2cm an ihre Bestleistung heran und durfte mit 5.12 sehr zufrieden sein. Dank dieser Leistung und dem guten Sprung von Fabiola auf 4.48 erreichte dann das Weitsprungteam doch noch eine Note von 8.51, was in diesem Wettkampfteil eine Endnote von 8.675 gab.
Mit der Pendelstafette schloss der DTV seinen Wettkampf ab. Die acht Läuferinnen und Läufer gaben auf der holprigen Wiese ihr Bestes und erreichten trotz einem Wechselfehler auch die beste Note des TEEVAU‘s: 9.11.
Nun galt es noch, den Fachtest Allround, als letzte Disziplin des TV’s, erfolgreich zu absolvieren. Es windete und die Verhältnisse waren alles andere als optimal, aber davon liess sich das Allround-Team nicht beindrucken. Die Bälle wurden souverän geschlagen und gefangen und insbesondere beim Beachball waren tolle Spiele zu sehen. Insgesamt reichte es in diesem letzten Wettkampfteil für eine Note von 8.75. Diese ist sicherlich noch übertreffbar, aber stellt auch einen gelungenen Start in den erstmaligen Versuch einer Mixed-Mannschaft dar.
Frisch geduscht fand man sich zur vorgegebenen Essenszeit im Festzelt wieder. Die Solothurner mögen’s speziell: Die Rangverkündigungen fanden im vollen Festzelt gleich nach dem Abendessen statt. Die Stimmung war bombastisch, vor allem als wir alle über den 1. Rang von Sara Fischer (1856 Punkte) jubeln durften. Sie war bereits am Freitagabend am Start gewesen und hatte im Leichtathletikwettkampf der Juniorinnen geglänzt. Und es sollte nicht der einzige Jubel sein: In der 4. Stärkeklasse konnten wir uns mit dem TV-Wettkampf (Barren, Kugel-Weitsprung, Fachtest Allround) mit einer Gesamtpunktzahl von 25.93 bei 12 startenden Vereinen über den tollen 2. Schlussrang freuen. Aber auch die Leistungen des DTV-Wettkampfes (Schulstufenbarren, Teamaerobic, Pendelstafette) reichten in der 3. Stärkeklasse mit 26.38 Punkten bei 20 startenden Vereinen zum 6. Schlussrang. Dank wenigen Startenden (total 4 Vereine) erreichte sogar die GK-Vorführung im 1-teiligen schätzbaren Wettkampf den 3. Rang.
Nach diesen unerwarteten Erfolgen liess sich das Fest natürlich doppelt so gut geniessen. Während einige bereits früh ihre müden Beine schlafen legten, hielten es andere noch lange in die Nacht hinein aus.
Das Programm vom Sonntag war dann hauptsächlich durch Warten geprägt. Da der Turnverein Messen an diesem Tag den Jugendwettkampf durchführte, war bei den Aktiven nichts mehr los. Leider kamen die Busse erst kurz nach dem Mittag und so hiess es einfach: Erholung und Sonnenbaden. Kurz nach vier waren dann alle zuhause und wer nicht vor dem Fernseher einschlief, verfolgte bestimmt das WM Fussballspiel „Schweiz-Ecuador“, das in etwa so erfolgreich war, wie unsere Turnerinnen und Turner an diesem Wochenende.
A.S