Oliver WalchAllgemeinKommentar schreiben

Ein Bild von einem Flugzeugflügel und das Einschicken unserer ID waren die einzigen Anhaltspunkte, welche uns der Organisator, Milan Bukovac, gab. Einen halben Tag vor der Abreise gab er uns das Reiseziel Berlin bekannt. Die Vorfreude war riesig.

Früh morgens um halb fünf machten sich neun Leiter des Turnvereins Wilchingen auf zum Flughafen Kloten – nächster Stop Berlin – Deutschlands Hauptstadt.

Dort angekommen, mussten wir uns zuerst mit einem Frühstück kräftigen und dann ging es los, die Stadt zu erobern. Das Brandenburger Tor war schnell besichtigt und es wurden auch genug Selfies gemacht.

Nun was das Holocaustdenkmal an der Reihe, welches im Jahre 2004 erbaut wurde. Es soll an die Massenvernichtung von fast sechs Millionen Juden im zweiten Weltkrieg erinnern. Ziemlich schnell wurde es ruhig in unserer Gruppe. All diese Briefe, Fotos und Geschichten haben uns bewegt und aufgewühlt. Was hier in Deutschland vor 70 Jahren passierte, ist immer noch unfassbar.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Deutschland zwischen den Alliierten aufgeteilt. Ein paar Jahre später kam die berüchtigte Mauer. Mit dem Bau der Mauer 1961 riegelte die DDR-Regierung das letzte Stück der Grenze zur Bundesrepublik Deutschland ab. So wollte sie verhindern, dass weiterhin so viele Menschen aus dem Ostteil in den Westen flohen. Die Berliner Mauer schnitt Familien und Freunde voneinander ab und teilte auch manche Strassen. Checkpoint Charly war einer der bekanntesten Grenzposten zwischen West und Ost Berlin. Zeit für einen Zwischenstopp und ein paar Fotos.

Nach einem so anstrengenden Tag war es Pflicht, wieder etwas zu trinken. Wir liessen uns im „Pirates“ für eine kurze Pause nieder. Es wurde feuchtfröhlich und wir genossen die Samstagmittagsstimmung in Berlin. Auch wurden viele Turnerlieder gesungen und eine Gruppe, die ihren Polterabend feierte, durfte unsere Gesellschaft geniessen. That’s life! J

Zufällig fand genau an diesem Tag eine Mini Loveparade statt. Es war toll, einmal an so einer Parade mitzulaufen.

Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des Fernsehturms. Berlin by night – ein schöner Anblick! Der Tag hinterliess seine Spuren und so gingen einer nach dem anderen ins Bett. Nur eine Handvoll Unerschrockener wagte sich noch ins Nachtleben von Berlin.

Pünktlich um 9.30 Uhr fanden sich alle Turner wieder beim Frühstück ein. Ein Blick in die müde Runde, und Milan befand, eine ruhige Bustour wäre das Beste, in den Tag zu starten. So besichtigen wir die Hauptstadt per Bus und konnten noch den Reichstag und diverse andere Sehenswürdigkeiten bewundern.

Wir besuchten noch kurz die East Side Gallery. Dies ist ein Teil der Mauer, die stehen geblieben ist und mit wunderschönen Gemälden bemalt wurde. Per Zufall fanden wir einen Biergarten, ganz versteckt an der Spree. Eine Art Hippy-Viertel, das Notting Hill von Berlin sozusagen. Wir tauften diesen wunderschönen Ort „Garten Eden“ und beschlossen einstimmig, nächstes Jahr wieder zu kommen.

Ein herzliches Dankeschön an Milan für die Organisation und an alle Leiter unseres Vereins. Jahr für Jahr in der Halle zu stehen und zu leiten, ist nicht immer ganz einfach und braucht oft viel Nerven und Engagement. Ich denke, solche Ausflüge entschädigen alle Strapazen und wir können noch lange darüber reden und von dem Erlebten schwärmen.

Euer Vice-Ot Michael Gysel

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