Appenzeller Kantonalturnfest in Herisau: Damenturnverein mit tollem Auftritt, zweiter Rang für Turnverein

Zum Saisonende nahmen die turnenden Vereine Wilchingen am Appenzeller Kantonalturnfest in Herisau. Bei heissem Sommerwetter gab es gute Resultate.

Mit der Teilnahme am Kantonalturnfest in Herisau beendeten unsere beiden Vereine eine intensive Turnsaison 2008 und obwohl die Vorbereitungen auf das letzte Turnfest nicht optimal waren, gab es einen guten Abschluss.

Ein kleines Grüppchen von Turnerinnen und Turnern machte sich am Samstag, 28. Juni 2008 bereits um 5.15 Uhr mit Auto und Zug auf den Weg ins Appenzellerland. Beste Wetterprognosen liessen die Freude auf ein tolles Turnfest aufkommen. Nach der kurzen Reise erreichten die Turner Herisau, wo es nach dem Bezug des heimeligen Lagerplatzes schon bald mit den Wettkämpfen losging.

Als erster Verein durfte der Turnverein in den Wettkampf steigen. Durch viele Absenzen musste der Wettkampfablauf komplett umgestellt werden, da wir die Gymnastik und den Barren abmelden mussten. So kam es, dass wir für einmal nur in den Leichtathletikdisziplinen an den Start gingen. Im ersten Wettkampfteil kämpften die Läufer bei der Pendelstafette um Sekunden und die Steinstösser wollten den Stein möglichst weit fliegen lassen. Während die sechs Läufer und zwei Läuferinnen mit der Zeit von 1.24.53 Minuten eine gute Note von 8.23 erliefen, kamen die Steinstösser nicht ganz an ihre Bestleistungen ran, nur der Oberturner konnte mit der Weite von 8.96 Meter seine persönliche Leistung verbessern. Mit der Note von 7.93 war man dann nach dem Wettkampf auch nicht ganz zufrieden, aber man hat gesehen, dass man in dieser Disziplin Potenzial hat. Mit diesen beiden Resultaten erreichten wir im ersten Wettkampfteil die Note von 8.13.

Nach einer kleinen Pause und dem Eintreffen einiger Nachzügler ging es mit den Disziplinen Steinheben und Weitsprung in den zweiten Teil des Wettkampfes. Die Leichtathletik auf dem Sportplatz Ebnet waren alle ziemlich gut, nur leider mussten wir unseren Weitsprung auf einer alten Anlage neben dem schönen Sportplatz absolvieren. Neben der fragwürdigen Anlage war auch das Kampfrichterteam nicht immer auf der Höhe des Geschehens und eher etwas unkonzentriert. Trotz dieser mühsamen Nebenerscheinungen versuchten unsere Springerinnen und Springer mit weiten Sätzen gute Resultate zu erreichen. Alle Springer überzeugten mit ihren Leistungen, jedoch blieb der ganz weite Satz aus. Markus Gysel mit 5.70 Meter und unser Präsident Rami Aro mit 5.57 Meter erreichten die besten Weiten, aber auch das Resultat von Sibylle Thomi mit 4.60 Meter darf sich sehen lassen. Am Ende erreichte unser Sprungteam mit der Note von 8.50 einen guten Wert. Etwas schwierig war es für einmal die Leistungen des Steinheber-Teams vorauszusagen. Nach dem Abgang der erfahrenen Turner im letzten Jahr ging in Herisau erstmals ein ganz junges Team an den Start. Neben der Unerfahrenheit wusste man auch bei Milan nach seiner langen Verletzungspause nicht, ob er schon wieder genug fit sei. Doch die Fragezeichen sollten sich bald in Luft auflösen, mit einer fast schon unglaublichen Coolness zeigten die vier Turner einen tollen Wettkampf. Am Ende reichte es wegen vier fehlenden Hebungen zwar nicht ganz für die mögliche Maximalnote, doch mit der Note 8.80 erreichte das Steinheberteam für einmal die beste Note des Turnvereins. Speziell ist das Resultat unseres jungen Turntalents Philipp Hedinger einzuordnen, welcher mit seinen 36 Hebungen sogar noch eine Hebung zum Teamresultat beisteuern konnte. Man sieht: Training zahlt sich auch im Steinheben aus. So erreichten wir mit der Endnote von 8.63 im zweiten Wettkampfteil den besten Wert.

Nach dem Weitsprung und dem Steinheben galt es den Sportplatz Ebnet mittels Shuttlebus in Richtung Wurfanlagen „im Hölzli“ zu verlassen. Als letzter Wettkampfteil des 3-teiligen Wettkampfes stand noch der Schleuderball auf dem Programm. Da die Wechselzeiten zwischen den verschiedenen Disziplinen grosszügig eingeteilt waren, konnten wir uns in der Festwirtschaft verpflegen, etwas Schlaf nachholen oder andere Vereinsmitglieder mit Wasser voll spritzen. Nach dem Motto „es gibt immer was zu tun“ überstanden wir auch diese Pause. Beim Studium der anderen Vereine stellten wir dann fest, dass wir im nächsten Winter an unserer Technik arbeiten müssen. Während andere Vereine mit einer Drehtechnik fast mühelos tolle Weiten erreichen, hatten wir so unsere liebe Mühe. Auf der idyllisch angelegten Wurfanlage 3 galt es dann ernst. 2 Turnerinnen und 7 Turne wollten ihren Ball möglichst weit werfen. Die Würfe waren dann meist auch gut ausgeführt doch landeten sie einfach zu früh. So erreichte nur Rami mit 41.87 eine Weite über 40 Meter, was am Ende leider zu wenig war. Nach dem jede Turnerin und jeder Turner drei Versuche absolviert hatte, stand die Note von 6.94 auf unserem Notenblatt. Dieses Resultat ist sicher nicht die Welt, doch wie schon beim Steinstossen sah man, dass mit weiterem Training und der richtigen Technik noch einiges drin liegt.

Die Resultate aus den drei Wettkampfteilen ergaben am Ende 23.70 Punkte. Mit diesem mittelmässigen Resultat erreichten wir den 50. Rang von 73 Vereinen in der 5. Stärkeklasse.

Nach dem Abschluss des Dreiteilers ging es für den Turnverein noch einmal zur Laufbahn auf dem Sportplatz Ebnet. Im einteiligen Wettkampf versuchten sich unsere Läufer noch einmal über die 80 Meter Pendelstafette. Mit der Endzeit von 1.23.60 Minuten konnten sie sich im Vergleich zum Morgen noch einmal etwas steigern und die Note von 8.43 erzielen. Damit erreichte der Turnverein im einteiligen Wettkampf in der Sparte Leichtathletik den zweiten Schlussrang.

Nach einer Pause welche die meisten TEEVAUler im Schatten verbrachten, ging dann um 17.36 Uhr der 3-teilige Wettkampf des Damenturnvereins los. Auch der Damenturnverein hatte einige Absenzen zu verzeichnen, konnte aber das gemeldete Programm durchziehen. Als erste Disziplin stand der Stufenbarren auf dem Zeitplan. 8 Turnerinnen zeigten an zwei Stufenbarren, unterstützt vom grossen Jubel der eigenen Vereinsmitglieder, die beste Vorführung in diesem Jahr und erhielten die sehr gute Note von 9.29. Ein Auftakt nach Mass war geglückt.

Nach dem Auftritt im Geräteturnen mussten sich die Turnerinnen und Fans aufteilen. Während die eine Hälfte den Weitsprung absolvierte ging die andere Gruppe im Schleuderball an den Start. Im Weitsprung konnten sich alle Damen im Vergleich zum Morgen steigern und tolle Weiten erzielen. Sibylle, Fabiola, Melanie und Markus erhielten für ihre Leistung am Ende die Note von 8.92, ein sehr gutes Resultat. Leider etwas hinter den nötigen Resultaten blieb das Schleuderballteam. Während Christian Heiss mit 46.82 Meter viel besser warf als für den Turnverein, erzielten die vier Damen alles Weiten unter 30 Meter, was auch bei den Frauen zu keinen guten Noten führt. So erreichten wir im Schleuderball nur die Note 6.82, was zusammen mit dem Weitsprung eine Note von 7.75 für den zweiten Wettkampfteil ergab.

Nach dem kleinen Dämpfer aus der Leichtathletik ging es für unsere Damen zum letzten Start. Während im Festzelt bereits die Partyband ihr Bestes gab, starteten unsere Damen um 20.30 zum Fachtest Allround. Obwohl unsere Frauen den Fachtest in dieser Saison zum ersten Mal absolvierten, gelang ihnen eine super Leistung. Die Teams harmonierten mehrheitlich und die Spiele scheinen für unsere Dame ein Klacks zu sein. Die Endnote von 9.37 sagt alles über die Leistung aus!

Mit der Punktzahl von 26.41 erreichten die Turnerinnen den ausgezeichneten 17. Schlussrang von 73 Vereinen ebenfalls in der 5. Stärkeklasse. Die Platzierung im ersten viertel der Rangliste ist ein toller Erfolg.

Nach dem Abschluss der Wettkämpfe verabschiedeten sich einige Turnerinnen und machten sich auf den Heimweg. So blieb, wie schon bei der Anreise, nur ein kleines aber feines Trüppchen in Herisau und genoss den Partyabend. Da viele von uns bereits eine Nacht zuvor wenig geschlafen hatten, zogen sich fast alle Wilchinger eher früh zum Schlafen zurück. Nur Silvan hielt die ganze Nacht durch und legte für unseren Verein auch im Partybereich alle Ehre ein. Als am Sonntag alle aus ihren Schlafsäcken gekrochen waren und sich in der Festwirtschaft gestärkt hatten, besuchten einige Turner das Turn-Matinee und sahen sich einige tolle Vorführungen an, bevor wir uns kurz vor 12 Uhr auf den Weg nach Hause machten. Müde aber zufrieden kehrten die Turnerinnen und Turner nach Hause zurück.

Das Jahr Eins nach dem ETF07 in Frauenfeld liegt hinter uns. Eigentlich sollte dieses Jahr etwas ruhiger werden, doch die Organisation der SHVM und andere Ereignisse beschäftigen uns in unserem Turn- und Privatleben mehr als gedacht. Der TEEVAU Wilchingen ist eine extrem tolle Gruppe und ich bin überzeugt mit euch noch viele schöne Momente erleben zu dürfen. Wir dürfen alle Stolz sein was wir in diesem Jahr geleistet haben. Ich hoffe mir, dass ihr alle am TEEVAU-Ball bleibt und nach der verdienten Sommerpause wieder mit voller Kraft und viel Freude euren Lieblingsverein unterstützt.

In diesem Sinne danke noch einmal für Alles und bis bald!

Der Oberturner

Resultate

3-teiliger Vereinswettkampf (5. Stärkeklasse)

DTV

1. Teil: Schulstufenbarren -> 9.29
2. Teil: Schleuderball (6.82) & Weitsprung (8.92) -> 7.75
3. Teil: Fachtest Allround -> 9.37

TV

1. Teil: Pendelstafette 80m (8.23) & Steinstossen (7.93) -> 8.13
2. Teil: Steinheben (8.80) & Weitsprung (8.50) -> 8.63
3. Teil: Schleuderball -> 6.94

1-teiliger Vereinswettkampf (Leichtathletik)